Aus „Dao De Jing“ von Lao Zi  Kapitel 48




















Inhaltliche Übersetzung: 
Wenn man lernt, erlangt man immer mehr Wissen. Wenn man sich aber mit dem Dao beschäftigt, bleibt von Tag zu 
Tag weniger von dem, was man früher im Kopf hatte, bis man den Zustand des "Wu Wei" erreicht hat - das Nichttun 
im Tun, oder Nichthandeln im Handeln. 
Wenn man ein Land führt, soll man alles Überflüssige aus dem eigenen Denken und Handeln entfernen. 
So ist man in der Lage, ein Land zu führen, sonst nicht.


Kommentar:
Dieses Kapitel ist der Kern des Dao De Jing, weil das Hauptthema Lao Zi, das "Wu Wei", deutlich und genau gezeigt 
und erklärt wird. Gerade diesen bedeutendsten Punkt der daoistischen Lehre können viele Menschen nur schwer verstehen, 
denn normalerweise gilt es als erstrebenswert, immer mehr zu haben: mehr lernen, mehr tun. Was leicht vergessen wird: vieles, 
was man lernt, was man liest, sind die Meinungen und Gedanken anderer Menschen, die nicht immer der Wahrheit entsprechen. 
Die Leute wollen dich nur durch ihre Meinung beeinflussen. Doch wenn man etwas tut, falsch tut, ist das natürlich viel schlechter, 
als nichts zu tun. Die Natur hat ihre eigenen Regeln. Man soll mit dem Strom, nicht gegen den Strom handeln.

Wenn ein guter Arzt einen schwerkranken Patienten behandelt, wird er zuerst versuchen, den Körper des Patienten 
innerlich zu reinigen, also „weniger“ zu machen. Lao Zi glaubt, dass Himmel, Erde und Mensch eine Einheit bilden. 
Man kann von der Natur Energie haben und kranke Energie aus dem Körper ausführen. 
Aus dieser Philosophie heraus setzt man Qi Gong und Tai Chi Chuan für das körperliche und seelische Wohlbefinden ein.

Aus dem Buch „Tai Chi Chuan“. Seite 143 

...aus der Zeit, als in China die Qin-Dynastie herrschte. Diese Dynastie hat zwar viel für die Vereinigung Chinas 
und den inneren Aufbau des Landes geleistet, doch ihre Herrscher waren unmenschlich gegenüber dem Volk. 
Sie töteten die Menschen wie Ameisen, aus dem geringsten Anlass wurden sogar ganze Dörfer ausgerottet. 
Die Menschen hassten die Machthaber der Qin-Dynastie zutiefst. Mehrmals wurde vergeblich versucht, die Regierung zu stürzen. 
Ein Mann namens Liu, Ban konnte den Umsturz herbeiführen. Mit Hilfe seiner Armee und der Unterstützung des Volkes 
errang er nach langen Kämpfen den Sieg und baute eine eigene Macht auf, die Han-Dynastie. 
Während der Siegesfeier wurde er mit Glückwünschen überschüttet. Alle lobten seine Fähigkeiten, seinen großen Mut und 
seine ungewöhnliche Klugheit.
Aber der neue Kaiser lachte nur lauthals über diese Lobeshymnen.
Mit lächelndem Gesicht sprach er: „Ihr irrt Euch alle. 
Auf dem Kampffeld beim Führen einer Armee und beim Erringen von Siegen bin ich nicht so gut wie Han, Sing, mein General. 
Was Ideen und schnelle Entscheidungen betrifft, bin ich nicht so gut wie Chang, Liang, mein oberster Berater. 
Wenn ich ein Land regieren soll, bin ich nicht so gut wie mein Hauptminister Ciao, He. 
Ich kann nur eines: Ich habe diese Leute entdeckt und mir ihre Fähigkeiten zunutze gemacht.“
Diese Worte hat er im Jahr 206 vor unserer Zeitrechnung gesprochen...


Yuan, Hong Li 






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